MIG / MAG-Verfahren

Mit den nachfolgende Schweißanlagen können Materialien mit dem MIG/MAG-Schweißverfahren verschweißt werden. Sie sind speziell für dieses Schweißverfahren entwickelt, können teilweise aber genauso auch zum E-Hand und WIG-Schweißen verwendet werden.

Produkt Serie VarioStar

stufengeschaltete Schweißanlagen mit bis zu 310A Schweißstrom

Produkt Serie VarioSynergic

stufengeschaltete Schweißanlagen mit bis zu 500A Schweißstrom

Produkt Serie TransSynergic

Inverterschweißanlagen, Standardmaschinen mit bis zu 500A, gekoppelte Systeme mit bis zu 900A Schweißstrom

Produkt Serie TransPulsSynergic

Inverterschweißanlagen mit Impulslichtbogen mit bis zu 500A, gekoppelte Systeme mit bis zu 900A Schweißstrom
Weitere Informationen zu den Schweißanlagen, Bilder und Videoanimationen, sowie ausführliche Fachbeiträge zu Themen rund ums Schweißen finden Sie auf den Seiten der Homepage der Firma Fronius.

MIG-/MAG Schweißverfahren

Das MIG (Metall-Inert-Gas) und das MAG (Metall-Aktiv-Gas) Schweißverfahren zählen zu den gängigsten Schweißverfahren. Bei beiden Verfahren brennt der Lichtbogen zwischen dem Werkstück und der im Lichtbogen abschmelzenden Elektrode, die maschinell zugeführt wird.

Das MAG-Verfahren wird bei Baustählen, un-, niedrig- und hochlegierten Grundwerkstoffen verwendet. Als Schutzgase dienen aktive Gase wie Kohlendioxid oder Mischgase, die mit dem Schweißbad reagieren und so auf die metallurgischen Eigenschaften der Schweißnaht einen wesentlichen Einfluß haben. Es können Blechdicken von 0,6mm bis Blechdicken jeder Stärke mit entsprechender Nahtvorbereitung verschweißt werden.

Somit ergibt sich für das MAG-Schweißen eine vielfältige Nutzung, sowohl in industriellen Anwendungen als auch in Schlosser- und Reparaturbetrieben.

Das MIG-Schweißverfahren kommt bei Aluminium- und Kupfergrundwerkstoffen zum Einsatz. Unter Zugabe von inerten, reaktionsunwilligen Gasen wie z.B. Argon oder Helium, die auch bei sehr hohen Temperaturen keine Verbindung mit anderen Werkstoffen eingehen, wird das Schweißgut vor der umgebenden Atmosphäre geschützt.

Hier können Blechdicken ab 2mm und geringer verschweißt werden. Bei dünneren Blechendicken empfiehlt sich jedoch, eine WIG-Schweißanlage oder eine Impulsstromquelle zu verwenden.

Besondere Merkmale des MIG-/MAG-Schweißen:

    • Hohe Produktivität, hohe Abschmelzleistungen
    • keine Schlackenreinigung der geschweißten Naht
    • Zwangslagen-Schweißungen problemlos
    • tiefer Einbrand

Lichtbogenarten

Je nach Dicke und Zusammensetzung des Grundwerkstoffes stellen sich in unterschiedlichen Leistungsbereichen verschiedene Lichtbogenarten ein.

Kurzlichtbogen

Im unteren Leistungsbereich stellt sich der Kurzlichtbogen ein. Der Werkstoffübergang vollzieht sich im Zusammenspiel von Kurzschlussphasen, in denen der Schweißdraht das Werkstück/Schweißbad berührt und einem frei brennenden Lichtbogen. Durch den Kurzschluß entsteht ein hoher, schnell ansteigender Kurzschlussstrom. Durch die Wärmewirkung des hohen Stroms verflüssigt sich die Drahtelektrode und führt zu einer Ablösung des Schweißtropfens. Nach dem Aufbrechen der Kurzschlussbrücke kommt es zu einer wiederholten Zündung des Lichtbogens.

Sprühlichtbogen

Weitgehend kurzschlussfrei und unter hoher Geschwindigkeit der Schweißtropfenablösung geht der Werkstoff im oberen Leistungsbereich im Sprühlichtbogen in das Schweißbad über. In diesem Bereich wird bei einem stetig brennenden Lichtbogen durch den hohen Strom eine kontinuierliche Schweißtropfenablösung erzielt. Der Schweißzusatzwerkstoff schmilzt auf und durch wirkende magnetische Kräfte wird eine schnelle Abschnürung einzelner Schweißtropfen erzielt, die kurzschlussfrei in das Schweißbad übergehen.

Übergangslichtbogen

Der Bereich zwischen dem Kurzlichtbogen und dem Sprühlichtbogen wird durch den Übergangslichtbogen oder auch Mischlichtbogen gekennzeichnet. Bei dieser Form entsteht der Werkstoffübergang in einer unregelmäßigen Abfolge von Kurzschlüssen und Sprühübergängen. Der Übergangslichtbogen findet aufgrund seines stochastischen Charakters keine Anwendung. Zudem ist durch den im Vergleich zum Kurzlichtbogen erhöhten Strom die Kraftwirkung auf die Schweißtropfen größer, so dass es zu einer vermehrten Spritzerbildung kommt.

Impulslichtbogen

Das Impulsstromschweißen ist eine Weiterentwicklung des MIG/MAG-Schweißen. Bei dieser Verfahrensvariante werden dem Gleichstrom Stromimpulse überlagert, so dass der resultierende Gesamtstrom kurzfristig in den Bereich des Sprühlichtbogens angehoben wird.
In der Impulsstromphase wird die sogenannte kritische Stromstärke überschritten, die den Übergang von dem Mischlichtbogen zu dem Sprühlichtbogen kennzeichnet. Das Tropfenvolumen nimmt mit größerem Strom ab und führt gleichzeitig zu einer beschleunigten Tropfenablösung. Der Wert der kritischen Stromstärke ist von der Werkstoffzusammensetzung, dem verwendeten Schutzgas, dem Elektrodendurchmesser und der freien Drahtlänge abhängig.
Der Impulslichtbogen ist durch eine Grundphase und eine Impulsstromphase gekennzeichnet. Durch den Grundstrom wird der Lichtbogen aufrechterhalten und das Elektrodenende und das Schmelzbad verbleibt in einem zähflüssigen Zustand. In der Impulsstromphase wird durch den erhöhten Strom das Drahtende verflüssigt und eine Tropfenablösung durch wirkende magnetische Kräfte eingeleitet.
Durch eine geeignete Parameterwahl kann der Werkstoffübergang so gesteuert werden, dass nur ein Tropfen bei jedem Impuls abgelöst wird. Das Impulsstromverfahren ist sehr gut geeignet, Bleche jeder Stärke zu verschweißen, da durch die Wahl der Parameter der Wärmeeintrag in das Werkstück genau gesteuert werden kann.

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